Liebe Leserin, lieber Leser,
die ARD-Filmdokumentation „Die Recyclinglüge“ ist für die deutsche Kunststoff- wie auch für die Recyclingindustrie schon sehr ernüchternd: Für den am Montagabend in der ARD ausgestrahlten Beitrag wurde ein ganzes Jahr lang recherchiert, heißt es. Herausgekommen ist aus Sicht der Verbände, die rasch reagiert haben, eine recht einseitige und pauschalisierende Berichterstattung. Richtig ist zwar, dass weltweit bei Weitem zu viele Kunststoffabfälle in der Umwelt landen und sie selbst dort, wo sie gesammelt werden, noch zu selten recycelt und im Kreislauf geführt werden. Richtig ist aber auch, dass in Deutschland Kunststoffabfälle zu fast 100 Prozent verwertet und zu fast 50 Prozent recycelt werden. Laut der Dokumentation sei aber das Recycling per se sinnlos und die Vermeidung von Kunststoff die einzige Lösung. Dass zudem die gesamte Industrie darin in ein denkbar schlechtes Licht gerückt und ihre Erfolge einfach unter den Teppich gekehrt werden, obwohl die Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette mit aller Kraft und durch hohe Investitionen an der Schaffung einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe arbeiten, kritisieren Industrieverbände wie der BDE, PlasticsEurope Deutschland und die IK ebenfalls scharf. Verbraucherinnen und Verbraucher, befürchtet etwa die IK, dürften sich wohl fragen, wozu sie all die Jahre überhaupt Kunststoffabfälle in Gelben Tonnen und Säcken gesammelt haben, und sie in Zukunft dann gleich in die Restmülltonne werfen. Die Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe und damit auch der Beitrag des Kunststoffrecyclings zu Klima-, Ressourcen- und Umweltschutz wären damit wohl hinfällig. Die Filminhalte, bezugnehmende Medienberichte sowie die Stellungnahmen der Verbände haben wir für Sie in der Presseschau zusammengefasst. Uns, dem Expert-Center der deutschen Kunststoffindustrie, zeigt das einmal mehr, wie wichtig es ist, die Diskussion auf eine sachlich fundierte Grundlage zu stellen. Ihrem Selbstverständnis entsprechend liefert die BKV genau dazu mit ihren Studien die benötigten Daten und Fakten. Schauen Sie einmal rein unter www.bkv-gmbh.de/studien.html.
Dass es journalistisch auch etwas anders geht, zeigt ein zwar ebenfalls kritischer, aber differenzierter Artikel in der Süddeutschen Zeitung, der am Beispiel der Zahnpastatube auf die komplexen Anforderungen unter anderem an die Verpackungsgestaltung, die Sortierung und das Recycling solcher Produkte eingeht. Darin werden Entwicklungen der Industrie jedenfalls nicht übergangen und es wird deutlich, dass mehr Unterstützung seitens der Politik als auch von Verbraucherinnen und Verbrauchern notwendig ist, um den Kreislauf in Zukunft zu schließen.
Ein schönes Wochenende wünscht
Ihre BKV |